Jena Digital Sommerfest Nachhaltigkeit durch Digitalisierung steigern

Mehr als 100 Fachleute diskutieren beim ersten Jena Digital Sommerfest über Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz

Fachlicher Austausch auf höchstem Niveau und lockeres Netzwerken in entspannter Atmosphäre liegen in der neuen Arbeitswelt eng beieinander. Dies bewies letzte Woche das Sommerfest der Jenaer Digitalwirtschaft. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der lokalen Digitalbranche, Hochschulen, Verwaltung und Politik diskutierten in drei Workshops das Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Chancen neuer Technologien wie Metaverse und Blockchain waren Teil des breiten Themenspektrums wie auch die Frage, inwieweit mithilfe von Digitalisierung unsere Gesellschaft und Lebensräume nachhaltiger gestaltet werden können. Darüber hinaus diskutierte das Netzwerk gezielte Resilienz-Strategien, um die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in einer Zeit vieler Krisen zu steigern. Im Anschluss an die Diskussionsrunden feierte der Verein „Jena Digital e. V.“ sein erstes Sommerfest seit der Vereinsgründung im Herbst 2021.

„Digitalisierung als Querschnittstechnologie bietet jede Menge Potential in allen Lebensbereichen um Wege einzusparen, Prozesse zu optimieren oder Arbeitsschritte zu automatisieren. Ziel unseres Austauschs ist es, digitale Technologien gezielt einzusetzen, um die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft in allen Bereich zu erhöhen“, so Netzwerkmanager Domenique Dölz. Dabei soll der Austausch erst der Anfang eines Prozesses sein, zu dem alle Akteur:innen eingeladen sind, sich zu beteiligen.

„Besonders in Zeiten vieler Herausforderungen – Fachkräftemangel, Energiesicherheit, Klimawandel – ist es wichtig, zu schauen, wie wir das gemeinsam angehen und voneinander lernen können“, so dotSource-Geschäftsführer und Jena Digital-Vorstandsmitglied Christian Grötsch. So ging es unter anderem um die Frage, mit welchen Benefits – also Vorteilen für die Mitarbeitenden – Unternehmen am besten punkten können. Vor allem Flexibilität durch mobiles Arbeiten und individuell dynamische Arbeitszeitmodelle seien laut den Digital-Experten wichtig – was natürlich in einer Branche wie der Digitalwirtschaft für die Firmen auch leichter umsetzbar sei als in traditionellen Berufen. Auch Unternehmen anderer Branchen – wie beispielsweise das Jenaer Optik-Unternehmen asphericon – setzen auf diesen Trend. Geschäftsführer Sven Kiontke berichtete davon, ab Januar 2023 die reguläre Arbeitszeit auf 36 Wochenstunden bei vollem Gehaltsausgleich zu verkürzen, um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.

Im Metaverse – also im digitalen Raum, der virtuelle und physische Welten miteinander verbindet– liegen laut Hans Elstner, Gründer der rooom AG und stellvertretender Vereinsvorsitzender von Jena Digital, große Chancen: „Wir können die Digitalisierung und Anwendungen wie Virtual Reality, 3D und Augmented Reality nutzen, um wertvolles Fachwissen über mehrere Generationen zu speichern und weiterzugeben.“ Dies sei laut Elstner relevant für Unternehmen aller Bereiche, beispielsweise um Produktionsprozesse digital abzubilden. Das Metaverse kann außerdem durch eine bessere Visualisierung und Vernetzung dazu beitragen, dass Arbeitnehmende auf Dienstreisen verzichten oder auch Konsument:innen weniger Bestellungen zurücksenden.

Nachhaltige Lösungen für die Stadt der Zukunft entwickelt auch das Projekt „Smart City Jena“. So sollen mittels Sensoren Daten erfasst werden, die dann über eine städtische Online-Plattform gespeichert, ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden. Aus den Ergebnissen lassen sich Optimierungspotentiale für eine nachhaltigere Stadt ableiten und umsetzen. „Wichtig ist dabei“, so die Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Jena, Manuela Meyer, „auf Insellösungen zu verzichten und gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Stadtgesellschaft an neuen Ansätzen zu arbeiten.“ Dies soll zukünftig in der ‚Jena Digital Werkstadt‘ erfolgen – einem Kreativ- und Innovationszentrum für digitale und nachhaltige Projekte.

Für die Entwicklung solcher Synergien steht auch der Verein Jena Digital, weiß Stephanie Hänsch, Geschäftsführerin bei Accenture und stellvertretende Vorstandsvorsitzende: „Als kooperative Plattform bündelt unser Netzwerk die Kräfte der Digitalbranche und schafft damit die  Voraussetzungen, um Jena als digitalen Hot-Spot auf nationaler und internationaler Ebene zu etablieren.“ Mit dem Sommerfest habe man laut Hänsch bewiesen, wie über Vernetzung und Wissenstransfer Mehrwerte für den Digitalstandort Jena geschaffen werden, von dem alle Beteiligten profitieren.

Fotos: © Tina Peißker

Agenda

Panel-Session

15:30 Uhr Ankommen der Gäste 

16:00 Uhr Begrüßung  

16:30 Uhr Panel-Session 

17:45 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse und Ende der Panel-Session


Abendempfang

18:00 Uhr Ankommen der Gäste 

18:30 Uhr Begrüßung 

18:45 Uhr Buffet & Networking

Panel-Session 'Digitalisierung & Nachhaltigkeit' 15:30 - 18 Uhr

 

Session-Teilnehmende

Prof. Dr. Florian Koch ( HTW Berlin )

Christian Gerlitz ( Bürgermeister & Dezernent Stadtentwicklung und Umwelt, Stadt Jena

Manuela Meyer ( Chief Digital Officer, Stadt Jena )

Steffen Späthe ( Gründer & CTO Navimatix GmbH )

 

Moderation: Claudia Krahe ( Ramboll Deutschland )

 

Wie reagieren Jenaer Unternehmen aus erfolgreichen und wachstumsstarken Branchen, wie der Digitalwirtschaft und der optischen Industrie auf die multiplen Krisen unserer Zeit? Welche Lösungen haben die Unternehmen für die aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Energiekrise oder ökologische Transformation? Drei Vertreter aus unterschiedlichen Branchen berichten über resiliente Führung eines Technologieunternehmens als Basis für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.   

Session-Teilnehmende: 

Christian Grötsch ( Gründer & CEO, dotsource Gmbh )

Sven Kiontke ( Gründer & CEO asphericon Gmbh )

Jörg Triller ( Head of Regional IT Solutions EMEA, SCHOTT AG )

Moderation: Christian Schädlich & Martin Ehrlich ( Zentrum digitale Transformation Thüringen, FSU Jena )

 

Session-Teilnehmende: 

Hans Elstner ( Gründer & CEO rooom AG )

Thomas Dingler ( Gründer & CEO TDSoftware GmbH )

Moderation: Prof. Dr. Christian Erfurth ( Ernst-Abbe Hochschule Jena )