Kultur stärken in Zeiten der Einschränkungen Lineup Kultur entwickelt Kooperationsanwendung für die Kulturbranche

Jena, 26.02.2021

Mit dem Lockdown kam im April 2020 das kulturelle Leben zum Erliegen. Im Rahmen des Hackathons #JenaVsVirusCamp, veranstaltet vom Netzwerk Jena Digital, fand sich eine Gruppe von engagierten Entwickler:innen und Kreativen zusammen, um eine Lösung für die neuen Herausforderungen der Kulturbranche zu erarbeiten. Das Team von „Lineup Kultur“ entwickelt einen gemeinsamen Veranstaltungskalender für Kulturvereine, der die digitale Vernetzung und Koordination zukünftiger Events erleichtert.

„In der Kulturszene Jenas wird schon seit vielen Jahren nach einer solchen Lösung gesucht“, befürwortet Marcus Hannuscheck, ehemaliger Vorsitzender des Beirats für Soziokultur, das Engagement. „ Früher kam es vor, dass mehrere Veranstaltungen, etwa Club-Abende im Bereich Hip Hop oder Techno, an den selben Wochenenden oder sogar den selben Tagen angeboten wurden. Lineup Kultur kann dabei helfen, die Termine zu koordinieren und ggf. auf Tage zu verlegen, an denen früher auch mal nichts los war. So profitieren Veranstalter:innen und Gäste davon, da sich Events nicht gegenseitig kannibalisieren”, betont Hannuscheck und fasst den Mehrwert von Lineup Kultur zusammen. „Außerdem soll im Zuge der neuen Kulturkonzeption der Stadt Jena ein besonderes Augenmerk auf das Thema 'Digitalisierung' gelegt werden. Es ist schön zu sehen, dass hierbei die Initiative schon vorab aus der Szene selbst kommt.”

Das Team von „Lineup Kultur“ arbeitet eng mit Kulturschaffenden aus ganz Jena zusammen, um den Kalender an die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer:innen anzupassen. Unterstützt von der Gründerwerkstatt „neudeli“ der Bauhaus-Universität Weimar und dem „K1 Gründerservice“ der Friedrich-Schiller-Universität, entwickeln die fünf angehenden Gründer:innen aktuell einen Prototyp. Neben dem Kalender steht besonders die Kommunikationsfunktion im Vordergrund der Anwendung. In einem Mitgliederbereich können sich Veranstalter:innen begegnen und ins Gespräch kommen,Ressourcen und Informationen austauschen und so Terminüberschneidungen verhindern. „Mit der Plattform wollen wir nicht nur einen Kalender entwickeln, sondern einen Beitrag für einen kooperativen und attraktiven Kulturbetrieb leisten”, betont die Projektleiterin Nadine Katschmarek. Im Rahmen einer Umfrage sammelt das Team aktuell Ideen und Vorschläge für die weitere Entwicklung. Projektupdates und der Link zur Umfrage finden sich unter www.lineupkultur.de.

Als Organisator des Hackathons freut sich Clustermanager Domenique Dölz von Jena Digital darüber, dass die entwickelten Lösungen auch zehn Monate nach der Durchführung noch Mehrwerte in der Stadtgesellschaft schaffen. So unterstützt beispielsweise der Engagementfinder nach wie vor die Aktivitäten der Bürgerstiftung bei der digitalen Vermittlung von Hilfegesuchen und potentiellen Helfenden. Über www.kultuzuhause.de können städtische Kutureinrichtungen vom heimischen Wohnzimmer aus digital besucht werden. Der Lieferdienst für Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs ‘jenmarkt24’ wurde in der Zwischenzeit im lokalen Marktplatz für Jena ‘www.i-bring.shop’ integriert. Diese und weitere Projektideen aus dem Hackathon sind auf www.jenavsvirus.de zu finden.